4
Mai
2005

grab, her

img_6418

und ich sündige, ich sündige und esse
ein stück sacher-torte, das gar nicht
gut schmeckt, das mir keinen genuss
bereitet, ich nehme den abend zum anlass
und rede und lasse mich unterhalten bis
der morgen, lasse mich wirken, gebe mir
selbst kraft zu gelten und mich nicht
klein zu fühlen, rede mit einer frau auf
einem fest im norden der stadt um eine
geburt zu feiern, rede mit einer frau an
jenem ort, schaufle mir kein grab, her ihre
eltern kamen und trafen sich um sich zu
finden, daraus entwich eine frau, die in
worten und mit menschen kommunizierte,
an einem abend, der bis zur nacht und
noch länger sich

3
Mai
2005

blütenmeer am wegesrand

img_6407klein

regen und wind können mich, werden mich nicht
aufhalten, ich schreite, schreibe weiter, ich schreibe
weiter was zu schreiben ist, doch nicht an diesem tag,
der mich im irgendetwas tun, ruhen lässt, nicht ausruhen
lässt, mich tun lässt was nicht nachhaltig, was von
nichtsnutzen, wie ein blütenmeer am wegesrand, das
aufputz, doch kein wirkliches geschenk, das ein irgend
ein irgendetwas ist, in einem reichhaltigen lebenslauf
in einer verzückend, schönen geschichte, doch nicht
mehr, nicht mehr ist am rande des großen ganzen

2
Mai
2005

laune, ein apfel

img_63671

die frau die ich liebe in schlechter laune, ein apfel
zum putzen degradiert und der andreas hofer einer
branche hat sein handtuch geworfen, ist gegangen
ich, werde gehen, dorthin wo die schwarzen
scheiben auf dem weißen feld der aggression
wo die einen gegen die anderen nicht immer in
friedliebender weise, wo es heute die schweden
denen zeigen, die man dänen nennt, wo das
brachiale und das wuchtige, das harte und
brutale gesehen werden will, wo das wesentliche
schon lange nicht mehr im mittelpunkt, wo ich
keine schispringerlieder singe, doch hinter mir
sich schispringer snus unter die oberlippe
schmieren, sich geistig schon vor ewigkeiten
verabschiedet, wahrnehmungsgestört und
gesichtsverzerrt, fort nur fort und ich ein läufer
mitternachts, der schritte in die verlassene
stadt setzt, vorbei an glascontainern, mardern
hochhäusern, durch die umnachtung bis
nach hause, wo wasser rein, glasklar und
die frau die ich liebe in nackter lage, ein anblick

1
Mai
2005

fujiyama hinter dächern

img_6331

der fujiyama hinter dächern, der süden hat noch schnee
geladen, wenn sonntage morgens das glück verheißen,
die woche gutes, einem kurzbehaarten buchhalter, im
frühen sonnenschein bevor die schwarze mischung in
einer schale sich richtung rebellierendem magen, rinnt
klares wasser aus den bergen, kalt aus hähnen in das
glas, das katzennase beriechend ignoriert, sich wenig
später zum schlafen in eine ecke bewegend, dem
vögelgezwitscher und dem anbrechenden tag zum
trotz, die jubiläen, die superlative haben keine
bedeutung, für einen kurzbehaarten buchhalter,
im sinne nur vergangenes zu bewältigen,
aufzuarbeiten und neue worte zu finden
für die zukunft, für andere zeiten
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2005 STUNDEN IM NETZ

das lyrische weblog von thomas schafferer

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