12
Mai
2005

von und zu

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oft ist theatermensch wichtigtuer, oberklasse und
nur anzugträger, kostümchen und noble art der
gesichtsausdruck, nicht dreckig, erdig, immer nur
gediegen, glatt und hochnäsig, besserwisserwelt
ist theaterpublikum sich wichtig, wichtigst, ist von
und zu, hat geld und bildung, der geldpegel, ist
homogen, der schein ist akkurat, penibel, pünktlich
ist theatermensch, randgruppenmasse, nische aber
triumph des ..., des verstandes sich, doch dient
nichts desto, trotz, dem, der dichter, in, den schau
spielenden als spucknapf und verlässt beleidigt das
theater, wenn etwas nicht mehr zu verstehen, zu
sperrig, zu wenig brave welt und nicht mehr kunst
der kunst willen, nicht mehr nur konsum ist

11
Mai
2005

menschen meiner welt

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kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich die
menschen manchmal liebe, die menschen
meiner welt, die wie ich und doch verschieden
ich lese aus meinem ersten, signiere mein
erstes buch, werfe hunderte, tausende
gedanken aus meinem kopf, bin ich der im
mittelpunkt und meine worte, doch zu
hoffen bleibt, dass meine subjektivitäten
sich in objektivitäten verwandeln, sich den
menschen in ihr leben legen und anpassen
adaptiert, ans herz gelegt an gedanken und
denkströmen entlang ausdehnen und im sinn
des menschseins wühlen, bis zum vorschein
kommt, dass alle menschen gleich und einfach
funktionierende tiere, aber dennoch in sich
grundverschieden, einzigartig und komplex
kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich die
menschen manchmal liebe, die menschen
meiner welt, die wie ich und doch verschieden

10
Mai
2005

mai und winter

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junger dichter in der straße am fluß, wo ungarn
nicht fern, wo brecht, doch wagner nur ein name
wo ruhe und grüne geborgenheit, doch auch kälte
ist, schnee auf bergen, ist regen in der stadt, ist
mai und winter, aber wetter etwas das nicht
wichtig für das leben, das kaum eine, keine
bedeutung, schlechtes, gutes, keine bedeutung
keine wichtigkeit, nichts heutzutage mehr, läßt
wohlstandsmenschen mit den schultern zucken
keine miene verziehen, keine regung, natur sei
gezähmt sagen die einen, die anderen denken
an wochenenden bis wieder, bis wieder geschieht
mit dem niemand gerechnet, wie damals als nicht
die natur, als der mensch sich zum wolf, als die
welt ein massenmord, der heute nur erinnerung
aus beton gegossen im todesstreifen, kein traum
wo berlin, am tor, in den straßen junge lektorin

9
Mai
2005

bestien, feinde, banditen

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die neider lauern im straßengraben, fressen dich auf
sobald sie dir habhaft werden können, zerfleischen
dich, scheinbare freunde werden brutale bestien, feinde
und gierige banditen, die dir dein letzten hemd
und jedwedes vertrauen in die menschheit, die dir die
zuversicht und den glauben in dich selbst und alles
andere, das dir bedeutsam scheint, stehlen, rauben
dich verkaufen und versetzen, verscherbeln, dich
ausnützen bis die letzten tropfen aus dir gefiltert, bis
der letzte traum, die letzte vision und hoffnung sich
aus dir verflüchtigt haben und du nur mehr hassen willst
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das lyrische weblog von thomas schafferer

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