16
Mai
2005

durch den morast

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mit der unzufriedenheit kamen die dummen
gedanken, kamen die wehwehchen, kamen die
trüben tristen aussichten, die unkonsequenten
aktionen, die rückfälle in stadien die schon lange
überwunden schienen, die schwächen, es wurde
wieder der weg verlassen, im sinnlosen gestöbert
statt durch den morast zu waten, um dahinter die
oase, die zufriedenheit zu finden um den
weltschmerz wieder abzustreifen, um weiter
zu kommen, nicht stehen zu bleiben und das
ziel keinesfalls, niemals aus den augen zu verlieren

15
Mai
2005

sonntag vor fünfzig

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ein sonntag wie damals ein sonntag vor fünfzig
jahren im osten, eine halbe stunde vor mittag im
marmorsaal des schlosses, die welt unterschrieb
und warf ihre augen auf das land in dem ich
achtzehn jahre und über zweihundert tage später
geboren, von jener zeit keine ahnung, geborgen
getragen von einer mutter, einem vater im kleinen
dorf nahe der grenze die noch grenze, im kreis der
familie die noch familie, aufgewachsen im westen
dort wo die berge in den himmel sich strecken
wo könig serles und seine söhne frevelten, wo
bis heute die heile welt nicht immer heil, doch
glücklich im engsten kreis auf unserem marsch
durch die wälder, hügel, felder wir ein lächeln
uns zufrieden schenken an einem sonntag wie
damals vor fünfzig jahren die menschen sich

14
Mai
2005

lexikon der fremden worte

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mehr oder weniger ausschlafen, kaffee trinken, die
zeitung lesen, beseitigen was während der woche
während der großen anstrengungen angefallen, was
als unrat, als müllhalde, als gedanken sich gestapelt
um dann entspannt von den wiesen, der steppe in
die stadt zu schlendern mit der liebe und mit anderen
augen durch die straßen samstagnachmittags, sehen
was im kleinen verborgen, zu entdecken, völlig eins
mit sich, unbeladen von zielen, ideen, nur sich selbst
genügen bis kaffee und rhabarberkuchen kredenzt im
vierten stock am platz mitten nahe der alten stadt
mit einem mann, einer frau, einem kind die stunden
sätze und erinnerungen kreuzen lassen, herzlichkeiten
entdecken, die stunden verstreichen lassen, gedanken
hoffnungen auf eine, meine, deine, unsere zukunft in
hohen räumen der jahrhundertwende, offen, weitläufig
geborgen um luft zu schaffen, ohne die bestie noch zu
füttern die uns aussaugt, um einem wie mir angemessen
entsprechender, um solchen wie uns ein wohnlicheres
ein warmherzigeres leben zu schaffen, wo die ruhe des
selbstseins sich gut, weich und im einklang mit sich
erdverbunden, liebevoll eine glückliche welt, doch
trübsal nur ein vokabel im lexikon der fremden worte

13
Mai
2005

zeigen, dass...

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wieder nun jenen allen die entscheiden zeigen
was ich kann, klarmachen, muss es beweisen
denen die mich nicht kennen, denen die mich
noch nicht einmal wahrgenommen, zeigen zu
was ich fähig, demonstrieren nicht, nur andeuten
nur aufzählen, argumentieren zum wievielten male
jemandem zeigen, dass..., zeigen, was..., doch
wessen, doch welche biographie ist wirklich
authentisch, identisch mit dem wesen, das
hinter worten, bildern und werken steckt, das
lebensläufe verfasst, verbreitet und beweisen
will, dass er, sie spannend, interessant oder
was sonst auch zu behaupten, klarzumachen
ist, zu zeigen, um ernst genommen, um
ausgezeichnet um überleben zu können auf
diesem kurs der eingeschlagen, der auserkoren
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2005 STUNDEN IM NETZ

das lyrische weblog von thomas schafferer

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