20
Mai
2005

grüne flecken auf der stadtkarte

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seelenlose plätze einer stadt, plätze die keine
plätze mehr, die zerstört, verpflastert, ihrer
seele, des architektonischen schnittlauchs
beraubt, wie es eine nur der ratio verbundene
schier herzlose nichtfühlerin damals nannte
und grüne flecken auf der stadtkarte in graue
grauenvolle verwandelt, betonierend, ihrer
grünen lebewesen beraubt, die die stadt erst
lebenswert, die die stadt erst lebendig
machten, die aura eines platzes vernichtend
verbauend, vergeudend die chance die plätze
einer stadt als orte der begegnung, des
gespräches, der menschlichkeit zu entwerfen
nicht zu gestalten entlang des hirnes, der
schablonen, des zeichenstiftes doch entlang
des herzens, der liebe und zuneigung entlang
des wachsens, der lebendigkeit

19
Mai
2005

trauer um die menschen

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leide, trauere mit den menschen, deren schicksal
besiegelt, denen ich keinen trost spenden kann
denke an die menschen, die ich kannte, die starben
konnte mich nicht aufraffen ihnen in ihren letzten
stunden mut, hoffnung zu geben, denke an all die
menschen, denen ich niemals sagen konnte, dass
ich sie gern hatte, dass sie wichtig waren, dass
ich mit ihnen, mit ihnen war, ich ein feigling der
in seinem innersten um sie weint, nach außen die
stärke und innerlich die trauer um die menschen die
sterben, die starben, die ich kannte, deren tod ich
bedauere, betrauere, deren tod mich schmerzte zu
tief schmerzte, denn ich liebe die menschen, fast
alle menschen, die ich kenne, die ich kennengelernt

18
Mai
2005

hellbraune flüssigkeit

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morgens hellbraune flüssigkeit, jene anregende
beruhigende, heiße koffeinhaltige substanz die
mich erwachen lässt, die mir heimat, geborgenheit
allezeit und allerorts auf dieser blauen kugel in
der endlosen schwärze, halt gibt, eine insel im
eisigen sturmmeer des erwachens, geröstetes
suchtmittel, das ich mir täglich verabreichen muss
mir einverleibe um mich aus dem reich des schlafes
zu entreissen, zu beschleunigen, oder um mich aus
dem reich der hektik herunterzufahren in einen
zustand der entspannung, der völligen beruhigung
meiner seele, meines geistes, meines körpers

17
Mai
2005

75

img_7214

immer wieder überraschungen aus den rückschritten
heraus erfolgserlebnisse, freudige und glückliche aus
dem negativen, aus dem trübsalblasen in eine kleine
sensation im geiste sich ausformend, um auf diesem
weg weiter zu gelangen, diesem weg der reduktion
des bewussten, des genusses, dieser asketischen
eingeschränkten lebensweise, lebensform, die reifer
und weiser, wohl in erster linie gesünder ist, die die
bewegung in sich trägt, den bewussten umgang mit
sich selbst verkörpert, versinnbildlicht, auf diesem
weg, der mich dorthin bringen soll, wo ich einstmals
und der mich künftig leichtfüßig tragen soll durch die
welt der aufgaben und ziele, und heute feiernd jene
zahl die ideal, grenze und glück, ein traum jene 75
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das lyrische weblog von thomas schafferer

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